Nach dem mein Kumpel (der Günni) und ich gemeinsam auf einem Oldtimerflohmarkt waren, der zugegeben weder an Speisen noch an Ausstellungsstücken glänzte, hatten wir zumindest unser Highlight in einem Fahrradstand gefunden. Der hatte ganz moderne (und besonders teure) eBikes und SPedelcs da.
Wir sagten vorher schon, dass wir nicht kaufen, aber gerne mal fahren wollen würden. Und das durften wir, der Traum ist geboren! Wir haben uns für ein 45kmh Pedelc entschieden und der Preis war das 100fache von der Geschwindigkeit. 4500€!
Monate später, noch immer angefixt von der Idee ging es los, die Suche nach SPedelecs. Aber der Preis ist IMMER jenseits von Gut und Böse. Einstiegspreis ist der, wofür ich eine Kawasaki ER 6 bekomme und Endet über den Neupreis von eben diesem Motorrad.
Nach meinem Ausritt mit diesem exquisiten SPedelc war klar, ich brauche was schnelles, und bei den Preisen zog ich glatt den Selbstbau vor. 1000W Motoren und mehr gibt es auf dem Markt, einfach eine tolle Sache, den will ich haben. ABER:
Der ganze Spaß sollte eigentlich nicht mehr wie 600€ kosten. Ich habe lange gesucht und gewartet, zu lange. Als dann die billigen 1000W Motoren nicht mehr zu haben wahren, dachte ich mir: Fährst du mal ein 25kmh Ding zur Probe. SCHLIMM!
Von Spaß war ich ganz weit entfernt vor allem Stimme in meinen Augen das Preisleistungsverhältnis nicht. 1800€ für so ne Tourenrutsche. Für 2000€ kann ich mir ein Haibike kaufen, aber auch 2000€ rentieren sich erst nach Ewigkeiten! Zudem habe ich mir ja schon ein gutes Fahrrad geleistet.
Nach längeren Überlegen habe ich auch die 1000W Motoren ausgeschlossen. Die wenigsten haben eine Aufnahme für Steckkassetten-Ritzelpakete – alle haben nur Schraubkränze! Ich hätte also 2 Ritzel verloren und es hätte einen rieeeesigen Rattenschwanz an Änderungen hinter sich hergezogen. Schalteinheit, Bremshebel usw. hätten geändert werden müssen
Nach vielen Recherchen habe ich auf das günstigste, in Deutschland erhältliche Angebot bei eBay geboten bzw. im Sofort Kauf erstanden. Gekauft bei NCM, aka. Leon Cycle, und wie der Händler sich sonst noch schimpft. Aber ansässig in Hannover und wohl auch keine Finte.
Viele und gute Infos gab es im Internet zu dem Motor, da dieser wohl im NCM Praque eingebaut wird. Er leistet auf Dauer 350W – wenn man Ihn lässt – und ist ‘Softwareseitig’ eingeschränkt. Ich hoffe auf eine brauchbare Lebensdauer. Eine Flut an Informationen findet man z.B. hier: http://www.pedelecforum.de/forum/index.php?threads/ncm-mountain-bike-400-wh-11ah-akku-bafang-8fun.31799/ Zu diesem Zeitpunkt sind es 183 Seiten, natürlich habe ich nicht alle gelesen. Gekauft habe ich diesen hier: http://www.ebay.de/itm/141974777617
Motor ist ein Getriebemotor mit Freilauf. Motorbezeichnung: BFSWX02 Hersteller Bafang. Interessant finde ich das wirklich geringe Drehmoment von nur 45NM. Gut, dann wird die Kraft über die Drehzahl geholt
Der Einbau geht, vorausgesetzt man hat das Werkzeug entspannt innerhalb an einem Tag. Sofern man sich vorher ein Plan macht. Ich wollte vom Standard weg, mit den ganzen doofen Taschen usw. usw. Tja, Leider scheint der Standard das einzige Komfortable zu sein! Zumindest wenn man schnell montieren will. Größtes Kopfzerbrechen ist im Moment der PAS-Sensor! den habe ich bis jetzt noch nicht verbaut und der ist erforderlich
Was braucht man:
- Ich würde Scheibenbremsen bei eBay mit ersteigern, vor allem wenn man noch vBrakes hat. (Grund nachher)
- Ritzelabzieher und dieses ‘Festhalter’
- Reifenmontierhebel
- 18 Maulschlüssel (bei mir für Muttern an Achse)
- 24 Maulschlüssel (bei mir für Ritzelabzieher)
- 18 Nuss und Knarre (bei mir für Muttern an Achse)
Also los geht’s:
1. alten Reifen demontieren, Pelle und schlauch ab. Mit passenden Werkzeug (16€ bei B.O.C) Ritzelpacket runter.
2. Alte Felge weg legen und Reifen + Schlauch auf neue Felge aufziehen und Scheibenbremse montieren
Ärgerlich, Ritzelabzieher kommt nicht dran, hoffentlich reicht Handfest + Hammerschlag mit Schraubendreher!
3. Felge wieder montieren: Bei mir passten leider nicht, wie in der Anleitung, alle Unterleg und Distanzscheiben. Auch die Achse passte so eben gerade in die Aufnahme.
4. PAS-Sensor mit Abstand auf die Kurbel stecken
5. Kabel verlegen:
In der blauen Tasche steckt der Controller drin, aktuell finde ich dieses als eine adäquate Lösung
- Ein Kabel geht von der Achse unter dem schwarzen Schoner hoch (Motor)das zweite Kabel (Sensor von Tretkurbel) wird parallel zum Umwerfer-Drahtzug hoch gelegt
- Kabel von Display geht unter dem Oberrohr lang (Kabelbinder wird noch Schwarz, Bekommt ebenfalls ein Schoner
- zwei Kabelpaare fehlen noch: Akkukabel und Beleuchtung.
Bis hierhin waren es 4 Stunden Arbeit.
6. Was fehlt noch?
- Gepäckträger für Seitentasche. Da kommt auch der Akku rein. Plus Wechselsachen und Butterbrot um alles für die Arbeit dabei zu haben (ich will einen relativ ‘Cleanen’ Aufbau haben)
- Beleuchtung, vom Controller gesteuert
- Doppelschalteinheit für ‘Motor aus’ und ‘Lichtsteuerung (an / aus )
- Der Akku…
- Die Anhängerkupplung vom Anhänger, damit ich unseren Hund wieder mitnehmen kann. Der kann nicht mehr so weit laufen – der Rentner
Mehr dazu im zweiten Teil. Vermutlich nächste / übernächste Woche. Jetzt muss es erst am Bulli weiter gehen!
Hallo, ich finde Ihre Erfahrung ganz toll! Danke sehr für die Photos und Beschreibung. Ich interessiere mich für das Ende E-bike Bauen: wie ging es beim Akku, einem Gepäckträger und Seitentaschen? Was haben Sie gewählt und wie es gemacht?
Ich freue mich auf neue Photos und das Ende der Geschichte.
Hallo, danke für das Interesse! Ich werde mich in den nächsten 2 Wochen hinsetzen und den 3. Teil nieder schreiben.
…
Bis dahin 🙂
Hey,
hier das Update: /3-teil-emobilitt-ich-will-auch-mitmachen-umbau-fertig-und-die-ersten-500km_2744