2015-06-09: Windiges Norwegen, nass-kalt-windiges Norwegen

00:32 Der Film war zu Ende und wir sind “eingeschlafen” – eingenickt, wie auch immer.

04:21 lautes knallen & flattern. Es ist kalt, gefühlt nahe dem Gefrierpunkt. Der Regen peitscht gegen das Zelt. Wir frieren. Dermaßen, dass wir komplett im Schlafsack verschwunden sind. Wer sich jetzt denkt: “Der arme Hund” , der denkt falsch. Der lag auf dem Schlafsack zwischen uns, überdacht von einer Fleece-Decke. Anscheinend auch der einzige der überhaupt eine “Art” vom Schlaf nachgeht. Das Zelt knarrt und ächzt unter dem Wind. Heftiger Wind. Wir drehen und um und versuchen weiterzuschlafen. Im 30 Minutentakt klappt das auch, zumindest zu dösen. Jetzt weiß ich nicht, was uns eher wachgehalten hat – die ständigen Windböen, das Schlagen und flattern des Zeltes, oder aber die Kälte. Wir machten uns sorgen, dass etwas kaputt geht… Mein “lächeln” über die “leichte Brise” war auf jeden Fall verschwunden. Sorge steht mir jetzt ins Gesicht geschrieben

Wir überlegten, ob wir den Urlaub abbrechen sollen, die Wettervorhersage sagte uns, das Wetter wird nicht besser und der “Sturm” hält noch bis Donnerstag an. Dagegen stand aber: Die lange Fahrzeit, wobei wir diese als “Leergeld” (Wortwitz) verbucht hätten und das wir schon bis einschließlich Samstag bezahlt hätten. Außerdem wollten wir ja zu den Lofoten. Jetzt sind wir da. Die Überlegungen wurden durch den stärker werdenden Wind unterbrochen. Fakt ist: Weg wollen wir nicht, aber auch keine Nacht mehr im Zelt. Nicht weil es unbequem und kalt ist oder die nassen Sachen nicht trocken werden, eher weil wir nicht obdachlos werden wollten. Okay gut, so sah man zumindest wo das Zelt die Schwachstellen hat.

– Eingedöst –

06:00 – um den dreh – *Plong* Was war das? Fieses Geräusch. Klang wie, als wenn eine Halterung sich verabschiedet hatte. Aber genaugenommen weiß ich es nicht. Ist der Wind stärker geworden ? JA! noch stärker? mein Gott! Was ist da los. Parka übergezogen, Gummistiefel an und die äußere Zelthaut kontrolliert. Hier sieht man jetzt ganz klar die Unterschiede zwischen den teuren und den billigen Zelten. Vorab: bis Dato konnte ich kein defekt feststellen. Super. Ich bewaffnete mich mit meinen edlen “Top-Craft” Multitool und der vorsorglich gekauften Nylonschnur und brachte zusätzliche Sturmleinen an. Ebenso spannte ich die anderen leinen noch mal nach. Jetzt habe ich ein besseres Gefühl. Also zurück in die Falle – wo Hund und meine Frau warten.

– in Sicherheit wiegend Eingedöst –

08:40 – das Zelt ächzte noch mehr, und Bog sich immer tiefer. den Tisch mussten wir um fast 40cm von der Wand abrücken damit sich die Wand nicht daran kaputtscheuert. NOCH MEHR WIND? ICH DREH AB! Meine liebste hatte nun auch die Nase voll, (eigentlich bin ich immer sehr sehr schnell angenervt) Die Sorge, dass das Zelt schaden nimmt wurde immer größer. Wir hörten ab-und-an Knackgeräusche. Entschluss steht fest:
Wir PACKEN alles zusammen! So haben wir angefangen alles irgendwie in die Kisten zu stopfen, wer weiß wie lange das Zelt noch steht. Es bewegte sich bedrohlich im Wind. Die Verwindungen der Zeltstangen waren immens. Die nicht durch Heringe sicherbaren Türen öffneten die Reißverschlüsse wie sie wollen. Der Regen drückte nun durch die seitliche Tür ein. Wo liegt das Problem am Zelt? Zuviel große Fläche und bedeutend zu wenig Abspannpunkte, keine extra Heringspunkte nahe dem Boden durch eingelassenen Bodenschluss. (fast 1.5M ohne Absicherung) Das bringt zusätzlich das Problem, dass der Wind auch UNTER das Zelt her kann, was er auch tat. Es wurde dadurch sau kalt. Und brachte zusätzliche Unruhe. Die großen Flächen vom Innenzelt ließen sich gar nicht spannen, EIN ALPTRAUM! Wir packen, schlafen im Auto, egal was! Hütten? Ich meine die waren auch auf der Beschreibung, wir wussten es nicht mehr.

9:57 ENDLICH: Rettender Sprung ins Auto! Ich schnell zur Rezeption gedüst (Schritttempo), glücklicherweise gibt es hier zu einem Hütten und Räume und zum anderen sind die auch frei und der günstigste kostet uns 100KR mehr als was wir jetzt bezahlt hatten. SUPER! Ich habe nicht lange überlegt und gleich den günstigsten Raum gebucht . Der Preis ist OK – 200NOK die Nacht und Duschen inklusive. Zum Vergleich: 125+5NOK die Nacht und 40NOK für Strom die Nacht. Der Aufschlag ist minimal. Und bei dem kalten Wetter zu duschen ist auch purer Luxus. Also die Kosten haben wir schnell wieder drin! Zwinkerndes Smiley 

Beiläufig erwähnte uns der gute Herr an der Rezeption ebenfalls, dass der Wind heute zum späten Mittag/Nachmittag noch stärker wird. Es soll auch anhaltend sein. Wie der Regen. Ein deutscher Tourist, der mitgehört hatte, erzählte, dass er schon seit 5 Wochen Regen hatte, und auch nur 3 “trockene” Tage. Aber noch nie so Windige. Kluge Entscheidung in die Hütte zu gehen!

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Ina hatte in der Zeit schon alles was irgendwie geht irgendwie in Tüten, Kisten und Säcke gestopft. wir verfrachteten alles auch IRGENDWIE ins Auto – zu erst aber den Hund, denn der hatte Angst vorm Zelt – der schlief dann zusammengekauert auf dem Fahrersitz. Stehhöhe gab es für mich nicht mehr. Dennoch brauchten wir bis kurz nach 12 bis alles im Auto war – außer: einer Person! Es war kein Platz im PKW?! SCHEI**E Okay ich will Gentleman sein, ich laufe: Die Idee wurde verneint! Ach ich liebe meine Frau, da diskutiere ich doch gar nicht erst Smiley mit geöffnetem Mund

Hoffentlich hat das Zelt keinen Schaden genommen, dass kann ich leider erst sehen, wenn wir es zuhause zum trocknen aufhängen.

12:14 Wir beziehen unseren Raum: Es ist warm, es ist rustikal, verdammt ich bin im Mittelalter – geil! Schöner Wohnen? Zuhause im Glück? Alles hell und freundlich? Kannst du vergessen, der Architekt hier hatte davon wohl nie was gehört: Zum Glück! Tierisch gemütlich. Und unser kleiner Raum auch. 4Mx2M wenn es hochkommt, minimal mehr Platz als in unserem T3 – ach wie wir den vermisst haben, vor allem in dieser Nacht – aber auch dieser Raum ist super! Und habe ich schon erwähnt: Warm und gemütlich?

Nach und nach haben wir in dem “alles irgendwie ins Auto” geladenen Kram durchsortiert und in das “Haus” getragen. Hoffentlich Stockt das Zelt in den 6 Tagen nicht, es gibt keine Möglichkeit, hier irgendwie etwas aufzuhängen. Leider Trauriges Smiley Und wir sind nicht alleine, die anderen 5 Zimmer sind auch alle vermietet. An Norweger, Engländer und Schweizer. Warum an Norweger? Okay, wenn die aus Oslo kommen ist das hier schon eine andere Welt. Die Engländer sind vom Camper in die Hütte geflüchtet, deren Aufstellstoffdach war auch nicht mehr ganz dicht.

Info am Rande: Wir haben hier aktuell 42 KM/H Windgeschwindigkeit (nicht Maximal sondern durchgängig) Mit Böen über 50 KM/H nahe der 60 KM/H. Die Tage sollen es anhaltende 34 – 40 KM/H sein. Ich glaube so was nennt man in Deutschland “Unwetter” und wir hocken in unserem Zelt. Lt. Beaufort-Skala: 6 – “starker” Wind.

Das nötigste ist nun in unseren kleinen Zimmer gewandert. Es wird nun fast Zeit für ein Nickerchen. Schlafen war die Nacht nicht wirklich drin. Aber so ein halbes Stündchen: Ohja! Das wird gut tun, raus aus den nassen Sachen und rein in den Schlafsack. Gefühlt waren es keine 5 Sekunden mehr und mich verließen alle meine Sinne, wie lange noch neben mir “Wordament” gespielt wurde weiß ich gar nicht mehr.

– Eingedöst, aber so richtig! –

Es ist 14:20, der Zustand ist zwischen “Wach – geistig abwesend”  und zwischen “Schlafend – vermehrt aufnahmefähig”. Langsam werde ich Herr über meine Arme, Beine, Gehirn und Augen. Ohja wir wollten Gassi, obwohl es wie doof regnet. Aber beim erklimmen der Anhöhe zu “unserem Häuschen” sahen wir eine tolle Bucht. da muss man doch Irgendwie hinkommen! Starten wir doch erst Mal mit einem Tee: Nachdem das Zimmerchen gemütlich aussieht.

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Der Weg war, Sturm sei dank, schwierig! Aber nun hier gibt es ein paar Fotos. Wohlbemerkt unser Haus ist gerade mal 300M vom Campingplatz entfernt und bietet eine wesentlich schönere Natur, wenn man etwas “kraxeln” will.

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Oben: Zufahrt zum Ferienhaus

Wanderung

*Orange Route: Vom Zeltplatz zur Hütte
*Blaue Route: der Spaziergang

Nach fast zwei Stunde sind wir dann zurück. Die Häglofs hat dem Regen / Sturm nach gegeben, (okay die ist nicht Wasserdicht) die Regenjacken wollten auch langsam in den Feierabend und wir, wir wollten wieder ins warme. So sitzen wir jetzt hier beim “Tippen” schauen uns das Unwetter an und freuen uns, in der warmen Hütte zu sitzen. Der Gemeinschaftsraum hat sich gefüllt – wir haben gegessen und genießen den Duft von den verschiedenen Gerichten Smiley Gute Nacht – das wird’s!

 

 

Gefahrene Strecke 1km
Unterwegs in Stunden 15 Minuten
Verbrauch  
Kosten für die 4 Tag Campen:
NOK 100
Gesamt bis jetzt 3017KM (lt Maps) / 213L
  7L/100km
497€
+ 12€
509€
Campinplatz Hütte
Für alle “Schöner Wohnen, hell & freundlich Fanatiker ist diese hier nichts”
Aber GEIL!
Gesamtbewertung *** von 5
   

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